Arbeitslos und Arbeit finden – Hilfen für Arbeitssuchende von der Arbeitsagentur und vom Jobcenter
Arbeitslosigkeit setzt Betroffene unter enormen Stress und stellt somit eine große Belastung dar. Der deutsche Sozialstaat lässt Arbeitslose zwar nicht im Stich und sichert das Existenzminimum, dennoch setzt ungewollte Erwerbslosigkeit Arbeitssuchende unter Druck. Sie fühlen sich nicht gebraucht und leiden zudem darunter, dass sie ihren Lebensunterhalt nicht eigenständig bestreiten können. Darüber hinaus müssen sie sich auf ein Minimum beschränken und somit Abstriche hinsichtlich ihres Lebensstils machen. Langfristig leidet so das Selbstwertgefühl massiv.
Dass ein großer Teil der Arbeitslosen bestrebt ist, eine neue Arbeit zu finden, ist angesichts der Auswirkungen der Erwerbslosigkeit nicht verwunderlich. In Deutschland ist die Arbeitsagentur beziehungsweise das Jobcenter die richtige Anlaufstelle für Arbeitssuchende, die wieder in Lohn und Brot kommen wollen. Hier werden sie beraten, im Zuge der Jobsuche unterstützt und erhalten zudem finanzielle Hilfen.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWege aus der Arbeitslosigkeit
Auf der Suche nach Wegen aus der Arbeitslosigkeit eröffnen sich verschiedene Perspektiven. Die Arbeitsagentur beziehungsweise das Jobcenter ist eine große Hilfe, aber in erster Linie müssen Arbeitssuchende Eigeninitiative an den Tag legen. Dazu gehört es unter anderem auch, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. So sollte man um die folgenden Wege wissen, einen neuen Job zu finden:
- Stellenangebote in der Lokalpresse
- Online-Jobbörsen
- Arbeitsvermittlung über die Agentur für Arbeit
- private Arbeitsvermittlungen
- Künstlervermittlung
- Zeitarbeit
- Saisonbeschäftigung
Arbeitssuchend und arbeitslos melden
Menschen, die eine neue Arbeit suchen, sollten selbst aktiv werden und zugleich die Hilfe des Arbeitsamts in Anspruch nehmen. Insbesondere dann, wenn auch ein Leistungsbezug notwendig ist, ist es wichtig, eine entsprechende Meldung zu machen. Einerseits kann man sich arbeitssuchend und andererseits arbeitslos melden. Vielen Menschen ist zunächst nicht klar, worin der Unterschied besteht. Aus diesem Grund kommt es hier gelegentlich zu Fehlern oder Missverständnissen.
Zunächst sollte man sich arbeitssuchend melden. Das setzt nicht voraus, dass man tatsächlich arbeitslos ist. Wer weiß, dass das bestehende Arbeitsverhältnis bald endet, kann sich bereits bei der Agentur für Arbeit arbeitssuchend melden und so dafür Sorge tragen, dass ein erster Kontakt zur Agentur für Arbeit entsteht. Spätestens am ersten Tag der Arbeitslosigkeit meldet man sich dann arbeitslos und kann direkt Arbeitslosengeld beantragen. Die betreffenden Meldungen können persönlich, postalisch oder online erfolgen.
Arbeitslosengeld – Voraussetzungen, Anspruch und Dauer
Je nach Alter des Empfängers wird Arbeitslosengeld für höchstens zwölf bis 24 Monate gewährt. Das Arbeitslosengeld beläuft sich üblicherweise auf 60 Prozent des vorherigen Leistungsentgelts. Grundsätzlich besteht ein Anspruch auf Arbeitslosengeld aber nur bei Erwerbsfähigkeit und Erfüllung der sogenannten Anwartschaftszeit. In der Regel ist diese erfüllt, wenn man in den 30 Monaten vor der Arbeitslosigkeit für mindestens zwölf Monate in der Arbeitslosenversicherung versichert war. In besonderen Fällen können auch andere Voraussetzungen gelten. Menschen, die ihren Job verloren haben und dementsprechend arbeitslos sind, sollten somit ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld prüfen lassen.
Bürgergeld als Grundsicherung für Arbeitssuchende
Wer kein Arbeitslosengeld mehr erhält und nach wie vor arbeitslos ist, kann Bürgergeld als Grundsicherung für Arbeitssuchende beantragen. Auch diejenigen, die zwar erwerbsfähig sind, aber nicht die Anwartschaft erfüllen, erhalten Bürgergeld. Auf diese Art und Weise ist das Existenzminimum von Arbeitslosen gesichert, obwohl diese kein eigenes Einkommen zur Finanzierung ihres Lebensunterhalts erwirtschaften.
Existenzgründung für Arbeitslose
Aus der Arbeitslosigkeit heraus besteht auch die Möglichkeit, sich selbständig zu machen. Betroffene müssen sich nicht auf die Suche nach dem perfekten Job begeben, sondern schaffen sich ihren Arbeitsplatz selbst. Dass eine solche Existenzgründung eine große Herausforderung darstellt, darf nicht unterschätzt werden. Die Arbeitsagentur beziehungsweise das Jobcenter kann den Start in die Selbständigkeit auf unterschiedliche Art und Weise unterstützen. Zunächst erfolgt eine umfassende Beratung, bevor die Teilnahme an einem Existenzgründungs-Seminar ansteht. Für die Startphase kann das Arbeitsamt dann einen Gründungszuschuss gewähren.
Möglichkeiten zur Verbesserung der Jobchancen
Es ist zwar vielfach von einem akuten Personalmangel die Rede, das schließt eine anhaltende Arbeitslosigkeit aber nicht aus. Viele Menschen erleben, dass ihre persönlichen Qualifikationen und Erfahrungen nicht zu den gegenwärtigen Anforderungen des Arbeitsmarkts passen. So kann es auch heute herausfordernd sein, eine längere Phase der Arbeitslosigkeit zu beenden. Arbeitssuchende sollten daher ihre Jobchancen verbessern und dabei die Unterstützung des Arbeitsamts gegebenenfalls in Anspruch nehmen. Die folgenden Möglichkeiten gibt es zur Verbesserung der beruflichen Perspektiven:
- berufliche Weiterbildung
- Umschulung
- Praktika
Ansonsten ist oftmals auch ein direkter Quereinstieg möglich. Entscheidend ist, dass man offen für Neues ist und Einsatz zeigt. Dann können sich vielversprechende Jobchancen ergeben.
Checkliste zu den Bewerbungsunterlagen für Arbeitssuchende
Wer einen neuen Job sucht, muss die eine oder andere Bewerbung schreiben. So kann man dem potenziellen Arbeitgeber seine Arbeitskraft anbieten und zeigen, dass man der richtige Bewerber ist. Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen sind daher das A und O für eine erfolgreiche Jobsuche. Dass die Unterlagen aktuell und ansprechend daherkommen sollen, liegt auf der Hand. Die folgende Checkliste fasst zusammen, woraus die Bewerbungsunterlagen typischerweise bestehen:
- Anschreiben
- tabellarischer Lebenslauf
- Bewerbungsfoto
- Zeugnisse
5 Tipps für die Jobsuche mithilfe der Arbeitsagentur beziehungsweise des Jobcenters
Die Arbeitsagentur kennt den Arbeitsmarkt ganz genau und verfügt vielfach über gute Kontakte zu Arbeitgebern aus der Region. Trotz aller Eigeninitiative ist es daher sinnvoll, die Hilfe des Jobcenters beziehungsweise der Arbeitsagentur im Zuge der Jobsuche zu nutzen. Passend dazu gibt es nachfolgend fünf kurze Tipps:
- Wenden Sie sich frühzeitig an die Arbeitsagentur!
- Lassen Sie sich ausführlich zu Ihren beruflichen Perspektiven beraten!
- Nutzen Sie nach Möglichkeit die Online-Services der Arbeitsagentur!
- Registrieren Sie sich für die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit!
- Nehmen Sie gegebenenfalls an einem Bewerbungstraining teil!
FAQ
Wer aktuell in keinem Beschäftigungsverhältnis steht und Arbeit sucht, ist arbeitslos. Im Gegensatz dazu können Arbeitsuchende durchaus noch berufstätig sein.
Bürgerinnen und Bürger, die wissen, dass ihr Beschäftigungsverhältnis bald endet, sollten sich arbeitsuchend melden und gegebenenfalls bereits den Antrag auf Arbeitslosengeld vorbereiten. Sobald sie arbeitslos und somit ohne Job sind, können sie dann Arbeitslosengeld beantragen. Nur so erhalten sie entsprechende Leistungen von der Arbeitsagentur.
Arbeitsuchende, die Leistungen beziehen, unterliegen einer gewissen Mitwirkungspflicht und müssen somit selbst aktiv werden. Dies ist aber ohnehin empfehlenswert, um schnell wieder eine Arbeit zu finden. Indem man aktuelle Stellenangebote studiert und persönliche Kontakte nutzt, kann man die Chancen auf einen neuen Job deutlich verbessern.
Redaktion Thomas W.