Umschulung Zahnmedizinische/-r Fachangestellte/-r – Quereinsteiger berufsbegleitend
Die Umschulung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten, kurz auch ZFA, kann für Menschen, die sich neu orientieren wollen oder müssen den Grundstein für einen vielversprechenden Berufswechsel legen. Diese Umschulung ist eine gute Option für alle die, die ihre berufliche Zukunft im zahnmedizinischen Bereich sehen.
Der Beruf bietet abwechslungsreiche Tätigkeiten in Zahnarztpraxen, -kliniken oder auch kieferchirurgischen und -orthopädischen Praxen. Nach der beruflichen Umschulung können Sie Zahnärzten bei der Untersuchung und Behandlung von Patienten assistieren und Verwaltungsaufgaben, wie beispielsweise Patientendokumentation oder Arbeit am Empfang übernehmen. Zu Ihren Aufgaben gehört es auch, die Instrumente zu sterilisieren, Patienten zu betreuen und Beratungen, beispielsweise zum Thema Mundhygiene, durchzuführen.
Inhaltsverzeichnis
ToggleCheckliste: Persönliche Eignung und Voraussetzungen für die Umschulung im Bereich der Zahnmedizin
Formale Voraussetzungen gibt es rein rechtlich keine, das bedeutet, dass angehende Umschüler nicht zwingend einen bestimmten Bildungsabschluss vorweisen müssen. Dies variiert allerdings zwischen den verschiedenen Bildungsanbietern und Betrieben.
Für den dauerhaften Erfolg im Bereich der Zahnmedizin ist besonders die individuelle Eignung ausschlaggebend. Anhand der folgenden Checkliste können Sie beurteilen, in welchem Maße Sie über die folgenden, empfehlenswerten Eigenschaften verfügen:
- Kontaktfreudigkeit
- Interesse am (Zahn-) medizinischen Bereich
- Keine Berührungsängste mit Patienten
- Verantwortungsbewusstsein
- Organisationsgeschick
- Gewissenhaftigkeit
Arten von Umschulungen zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA)
Es ist wichtig, dass sich Interessierte gut über die Arten von Umschulungen informieren, denn es gibt grundsätzlich zwei Umschulungsmöglichkeiten und die Umschulungszeit variiert dabei je nachdem, für welche Umschulung man sich entscheidet.
Zum einen gibt es die Möglichkeit eine betriebliche Umschulung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten zu absolvieren. Diese dauert, wie auch die klassische Berufsausbildung, drei Jahre und vereint in einem dualen Modell Theorie bei einem Bildungsanbieter mit der Praxis, welche in einem Praxisbetrieb absolviert wird. So haben Umschüler/innen die Gelegenheit, direkt Einblicke in Praxisalltag und Praxisabläufe zu sammeln. Die Zwischenprüfung und Abschlussprüfung erfolgen dann bei der zugehörigen Zahnärztekammer.
Die zweite Option ist es, eine außerbetriebliche Umschulung zu machen. Diese hat eine Ausbildungszeit von zwei Jahren und findet in einer spezialisierten Ausbildungsstätte statt. Zu bedenken ist dabei allerdings, dass diese Art der Umschulung in der Regel mit erheblichen Lehrgangsgebühren einhergeht.
Inhalte der Umschulung als Zahnmedizinische Fachangestellte
Menschen, die sich umschulen lassen, bekommen die Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, welche sie auf die alltäglichen Aufgaben und Anforderungen bei der Arbeit in einer Zahnarztpraxis oder -klinik vorbereiten. Dementsprechend sind die Inhalte sehr vielfältig und können folgendermaßen benannt werden:
- Anatomie und Physiologie
- Zahnmedizinische Grundlagen
- Werkstoffkunde und Instrumentenkunde
- Erstellung von Abformungen
- Herstellung von Zahnersatz
- Prophylaxe und Prävention
- Verwaltung und Dokumentation
- Hygiene und Desinfektion in der Praxis oder Klinik
- Patientenbetreuung und Kommunikation
- Rechtsgrundlagen und Datenschutz
Betrachtet man die Aufgaben, die eine ZFA in der Praxis übernimmt, getrennt voneinander, ist festzustellen, dass bei vielen zwar die Kenntnisse über Hintergründe und Zusammenhänge wichtig und sinnvoll sind, aber rechtliche Vorgaben gibt es nur bei wenigen davon. Aufgaben wie Röntgen, Sterilgutfreigabe oder Prophylaxe können von Quereinsteigern nicht übernommen werden.
Aufgaben, die allerdings gut durch Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen übernommen werden können, sind beispielsweise die Behandlungsassistenz, kleinere Laboraufgaben und nach einer umfangreichen Schulung auch Abrechnungen. Darüber hinaus ist auch die Arbeit am Empfang besonders für kommunikative und kontaktfreudige Quereinsteiger eine gute Möglichkeit in einer Zahnarztpraxis oder Zahnarztklinik tätig zu werden.
Gehalt und Perspektiven als ZFA
Jahresgehälter variieren bekanntermaßen aufgrund verschiedener Faktoren, wie beispielsweise Standort, Qualifikationen und Berufserfahrung. Dennoch sind natürlich Verdienstmöglichkeiten ein Thema von großem Interesse. Möchte man diese also für den Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten ergründen kann man, nach Abschluss der Umschulung, von durchschnittlich 21.000 Euro bis 40.000 Euro brutto im Jahr ausgehen.
Im Bereich der Zahnmedizin gibt es viele Möglichkeiten sich fachlich weiterzubilden und wertvolle Qualifikationen zu sammeln. Zahnmedizinische Fachangestellte, die die Karriereleiter weiter nach oben klettern und dadurch auch das eigene Gehalt erhöhen wollen, haben die Möglichkeit Seminare zu spezifischen Themen zu absolvieren. Zudem gibt es auch verschiedene Aufstiegsweiterbildungen und Fortbildungen, die von großem Interesse sein könnten. Etablierte Abschlüsse, die in diesem Zusammenhang nennenswert sind, wären beispielsweise:
- Betriebswirt/in für Management im Gesundheitswesen
- Zahnmedizinische/r Prophylaxeassistent/in
- Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen
- Dentalhygieniker/in
- Zahnmedizinische/r Fachassistent/in
- Zahnmedizinische/r Verwaltungsassistent/in
Für erfolgreiche Absolventen der Umschulung, die noch tiefer in die Thematik einsteigen möchten, kommt im Anschluss auch ein Studium in Frage. In dem Fall ist es natürlich naheliegend, das Fach Zahnmedizin zu wählen, denkbar wären auch die Studiengänge Dentalhygiene oder Gesundheitsmanagement.
FAQ: Kosten und Förderungen
Was kostet die betriebliche Umschulung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten?
Eine betriebliche Umschulung ist kostenfrei. Sie erhalten in der Regel ein monatliches Gehalt, das sich an der Höhe des Tarifverdienstes von Auszubildenden im 2. Ausbildungsjahr orientiert. Gibt es keine tariflichen Regelungen, zahlt der Betrieb sehr wahrscheinlich eine ausbildungsähnliche Vergütung.
Zusätzlich zum Gehalt können Sie unter bestimmten Voraussetzungen finanzielle Förderungen erhalten, beispielsweise werden in manchen Fällen sogar Lernmittel, Fahrt- und Übernachtungskosten übernommen.
Was kostet die außerbetriebliche Umschulung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten?
Im Gegensatz zu der betrieblichen ist die außerbetriebliche Umschulung mit erheblichen Lehrgangsgebühren verbunden. Gleichzeitig werden Umschüler und Umschülerinnen natürlich auch mit ihren individuellen Lebenshaltungskosten konfrontiert, die es während der Umschulung weiterhin zu tragen gilt.
Gibt es Möglichkeiten der finanziellen Förderung?
Umschüler/innen, die sich aufgrund individueller Gründe beruflich neu orientieren müssen erhalten in aller Regel eine staatliche Förderung in Form von einem Bildungsgutschein durch das Arbeitsamt beziehungsweise das Jobcenter. So werden in diesem Fall die Lehrgangskosten vollständig getragen, Fahrtkosten und beispielsweise auch Kosten für etwaige Kinderbetreuung übernommen.
Wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren erlernten Beruf nicht weiterhin ausüben können, übernehmen Rententräger oder Berufsgenossenschaften oft die Kosten für eine Umschulung.
Achtung! 5 Quicktipps aus unserer Redaktion:
- Haben Sie keine Angst vor dem bevorstehenden Neuanfang!
- Setzen Sie sich intensiv mit dem Berufsbild auseinander und lassen Sie sich beraten!
- Informieren Sie sich über Unterstützungsangebote des Arbeitsamtes, beziehungsweise Jobcenters!
- Vergleichen Sie die verschiedenen Umschulungsmöglichkeiten zur Zahnmedizinischen Fachangestellten und überdenken sie, welche für Sie die passende ist!
- Seien Sie bereit, sich auf einen erneuten Lernprozess einzulassen!
Fazit:
All diejenigen, die im Zuge eines Berufswechsels den Beruf des oder der Zahnmedizinischen Fachangestellten ergreifen wollen, stehen an einem entscheidendem Wegpunkt ihrer beruflichen Zukunft. Der Beruf der ZFA bietet vielseitige Aufgabenbereiche und Einsatzgebiete.
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Autor
Redaktion Thomas W.