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Umschulung zum Buchhalter beziehungsweise Bilanzbuchhalter

Buchhaltung ist mehr als nur Rechnungen abheften. Wer sich gerne mit Zahlen beschäftigt und sich für wirtschaftliche Zusammenhänge interessiert, der trifft mit einer Umschulung zum Buchhalter bzw. Buchhalterin eine sehr gute Wahl.

Buchhalter haben einen sehr vielseitigen Berufsalltag, denn sie arbeiten in verschiedenen Unternehmen und kümmern sich um finanzielle Angelegenheiten und das Rechnungswesen im Unternehmen. Sie sind verantwortlich für die korrekte Verbuchung der Geschäftsvorfälle und allen anderen Unternehmenstätigkeiten, die zu einer fehlerfreien und lückenlosen Buchführung gehören. 

Checkliste: Persönliche Eignung und Voraussetzungen für die Umschulung im Bereich der Buchhaltung

Auch wenn immer wieder von einer Umschulung in Sachen Buchhaltung die Rede ist, handelt es sich eigentlich um eine Weiterbildung, die den internen Vorschriften des jeweiligen Anbieters unterliegt. In manchen Fällen ist ein mittlerer Schulabschluss die Voraussetzung, oft genügt allerdings auch ein Hauptschulabschluss. Wer sich als Buchhalter/in qualifizieren möchte, muss in aller Regel bereits einen Berufsabschluss im kaufmännischen Bereich absolviert haben. Darüber hinaus sind in diesem Beruf in der Regel mindestens 2 Jahre Berufspraxis verlangt. 

Neben all diesen formalen Voraussetzungen ist auch die individuelle Eignung nicht zu vernachlässigen. Die folgende Checkliste benennt wichtige Eigenschaften, die sie mitbringen sollten, wenn sie darüber nachdenken, eine Umschulung zum Buchhalter zu machen.

  • Freude am Umgang mit Zahlen
  • Interesse an betriebswirtschaftlichen Vorgängen und Zusammenhängen 
  • logisches Denkvermögen
  • Liebe zum Detail
  • sorgfältige Arbeitsweise
  • Verantwortungsbewusstsein und Gewissenhaftigkeit

Umschulung zum Buchhalter beziehungsweise zur Buchhalterin durch verschiedene Anbieter

Es ist wichtig, dass sich Interessierte gut über die Möglichkeiten zu informieren, die ihnen offenstehen, denn je nach Anbieter unterscheiden sich die Umschulungen, beziehungsweise Seminare zur Weiterbildung, sehr stark, insbesondere hinsichtlich Dauer, inhaltlichen Schwerpunkten und auch bezüglich der Kosten. Das liegt daran, dass der Beruf des Buchhalters kein anerkannter Ausbildungsberuf ist. Nehmen Sie sich also unbedingt die notwendige Zeit, dem passenden Anbieter zu finden! 

Die Umschulung zur Buchhalterin dauert meist ungefähr 1,5 bis 2 Jahre und findet in der Regel als berufsbegleitende Weiterbildung oder in Teilzeit statt. Der Unterricht wird entweder flexibel als Fernstudium von Zuhause wahrgenommen oder nach der Arbeit eine Ausbildungseinrichtung, ähnlich einer Abendschule besucht. Es gibt auch kompakte Lehrgänge, die am Wochenende angeboten werden.

Inhalte der Umschulung und Berufsbild in der Buchhaltung

Die Umschulung soll Umschüler/innen auf den Berufsalltag eines Buchhalters vorbereiten und alle Kenntnisse vermitteln, die für die nach dem Abschluss anschließende IHK-Prüfung zum staatlich geprüften Buchhalter notwendig sind.

Dementsprechend sind die Inhalte sehr vielfältig und können folgendermaßen benannt werden:

  • Erstellung von Zwischen- und Jahresabschlüssen
  • Lohn- und Gehaltsabrechnung erstellen
  • kaufmännische Grundlagen
  • korrekte Buchführung
  • Grundlagen der Finanzbuchhaltung
  • Erstellen von Bilanz und Kosten- und Leistungsrechnung
  • Organisation in der Buchhaltung 
  • Umgang mit Buchungen in der Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung
  • Umgang mit einschlägigen Softwarelösungen

Quereinstieg - ist das möglich?

Buchhalter/in ist in Deutschland grundsätzlich keine geschützte Berufsbezeichnung. Das bedeutet, dass ein Seiteneinstieg in der Theorie auch ohne einschlägige Vorbildung möglich wäre. In der Praxis ist dies allerdings sehr, denn es handelt sich um einen anspruchsvollen Aufgabenbereich, der fundierte Kenntnisse und Kompetenzen erfordert. Eine kaufmännische Ausbildung in Verbindung mit der einen oder anderen zusätzlichen Weiterbildung schaffen eine gute Grundlage, um in dem Bereich Fuß zu fassen.

Gehalt, Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Umschulung

Auf den ersten Blick wirkt die Buchhaltung vielleicht langweilig, aber bei intensiverer Beschäftigung mit der Thematik offenbart sich ihre enorme Relevanz für jedes Unternehmen. Dementsprechend finden Buchhalter/innen in allen Branchen und Bereichen Jobs und kommen in den Genuss vielfältiger Karrierechancen. 

Jahresgehälter variieren aufgrund verschiedener Faktoren, wie beispielsweise Standort, Qualifizierung und Berufserfahrung. Möchte man die Verdienstmöglichkeiten für die Buchhaltung ergründen kann man von durchschnittlich 30.000 Euro bis 50.000 Euro brutto im Jahr ausgehen.

Die Zukunftsaussichten für Buchhalter/innen könnten kaum besser sein, denn deutsche Unternehmen kommen nicht ohne sie aus. In jedem Unternehmen, das im kaufmännischen Bereich tätig ist, werden Buchhalter als Angestellte oder als selbstständige Dienstleister benötigt.

Wer also engagiert an seiner beruflichen Entwicklung arbeitet, Weiterbildungsmöglichkeiten nutzt und sich weiter qualifiziert und gute Zeugnisse vorweisen kann, wird nach der Umschulung zum Buchhalter keine Probleme haben eine gut bezahlte Anstellung zu finden. Eine weitere Verbesserung der eigenen Qualifikationen können beispielsweise folgende Weiterbildungen bringen:

  • Bilanzbuchhalter/in
  • Finanzbuchhalter/in 
  • Kreditorenbuchhalter/in
  • Debitorenbuchhalter/in 
  • Lohnbuchhalter/in

FAQ: Kosten und Förderungen 

Was kostet eine Umschulung beziehungsweise Weiterbildung im Bereich der Buchhaltung? 

Pauschale Angaben zu den Kosten der Buchhalter-Umschulung beziehungsweise Weiterbildung zu machen, ist aufgrund der unterschiedlichen Lehrgänge und Anbieter sehr schwierig. In der Regel ist mit Kosten zwischen 2000 und 3000 Euro zu rechnen. Neben den Lehrgangskosten sollte man auch zusätzlich die persönlichen Lebenshaltungskosten im Hinterkopf behalten, die es während der Umschulung auch weiterhin zu tragen gilt. 

Gibt es Möglichkeiten der finanziellen Förderung?

Können Umschüler/innen in ihrem bisherigen Beruf aufgrund individueller Umstände nicht weiter tätig sein oder können die Kosten für eine Umschulung nicht selbst getragen werden dann ist man eventuell berechtigt finanzielle Unterstützung zu erhalten. Die entsprechende Anlaufstelle ist dafür dann das Arbeitsamt beziehungsweise das Jobcenter. 

Auf dem Arbeitsamt wird man, in einem zuvor vereinbarten Beratungsgespräch, über alle wichtigen Fakten informiert und man kann sich Lösungen aufzeigen lassen, die meist finanzielle Hilfen bedeuten. Diese Förderungen erfolgen in der Regel in Form von einem Bildungsgutschein, wodurch die Umschulungskosten abgedeckt werden. Auch weitere finanzielle Unterstützungen, beispielsweise durch Übernahme von Fahrtkosten und Kosten für etwaige Kinderbetreuung sind möglich.

Achtung! 5 Quicktipps aus unserer Redaktion:

  • Haben Sie keine Angst vor einem bevorstehenden Neuanfang! 
  • Setzen Sie sich intensiv mit dem Berufsbild auseinander! 
  • Informieren Sie sich Unterstützungsangebote des Arbeitsamtes, beziehungsweise des Jobcenters!
  • Informieren Sie sich über die verschiedenen Anbieter und die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen!
  • Seien sie bereit, sich auf einen erneuten Lernprozess einzulassen!

Fazit:

Die Umschulung zum Buchhalter bietet eine erfolgversprechende Option für alle diejenigen, die einen beruflichen Neustart in Angriff nehmen wollen. In den verschiedensten Unternehmungen, vom selbstständigem Alleinunternehmer, bis hin zu Großunternehmen, werden Buchhalter benötigt. 

Autor

Redaktion Thomas W.